Externe Moderation

Aus Teamentwicklung Wiki

Bei der Teamentwicklung stellt sicht immer wieder die Frage: Wer moderiert den Workshop?

Um diese Frage gut beantworten zu können ist der Vergleich von Moderationsrolle und Führungsrolle hilfreich.

Moderationsrolle Führungsrolle
Allparteilichkeit Vertretung der Unternehmensziele
Prozesssteuerung Orientierung geben
Methodenkompetenz Inhaltliche Impulse geben
Visualisierung & Dokumentation Beobachtung & Bewertung

Die Rolle der Moderation unterscheidet sich grundlegend von der Führungsrolle.

Der Moderierende hat die Aufgabe allparteilich das Team mit seiner Führungskraft durch den Workshop zu begleiten. Dabei steuert der den Prozess und setzt seine Methodenkompetenz ein. Er sorgt für eine ansprechende Visualisierung sowie Dokumentation von Zwischenschritten und Ergebnissen.

Moderation mit Karten
Moderation mit Karten

Die Führungskraft hat die Aufgabe ihr Team so zu führen, dass das Unternehmen seine Ziele erreicht. Sie gibt dem Team Orientierung für das eigene Handeln. Durch inhaltliche Impulse entwickelt sie mit dem Team die Themen weiter. Zudem beobachtet und bewertet sie den Prozess und die Ergebnisse.

Die Aufgaben von Moderation und Führungskraft widersprechen sich grundlegend. Wie soll eine Person sowohl Allparteilichkeit als die Vertretung der Unternehmensinteressen gleichzeitig ausführen können? Wie soll eine Person Prozess steuern und ihn in Personalunion bewerten ohne dabei in einen inneren Interessenskonflikt zu gelangen?

Versucht die Führungskraft sowohl Moderation als auch Führung unter einen Hut zu bringen, dann führt dies zu Rollenkonfusion und Überforderung bei der Führungskraft und Verwirrung bei den Teilnehmenden. Gerade Möchte die Führungskraft ihrer Führungsrolle für das Team gerecht werden, sollte sie im Rahmen der Teamentwicklung die Moderation in externe Hände legen.

Als Führungskraft moderieren

Außerhalb von Teamentwicklung oder bei kleineren Formaten wie der Retrospektive kann die Führungskraft durchaus moderierend tätig sein. Aber auch hier ist es aus den oben genannten Gründen von Vorteil, wenn z.B. ein Teammitglied oder SCRUM Master die Moderation übernimmt. In manchen Teams ist es gute Praxis, dass die Teambesprechungen unter den Teammitgliedern rotierend moderiert werden. Dieses Vorgehen stärkt die Methodenkompetenz der Teammitglieder und schult die Achtsamkeit für Kommunikationsprozesse.

Trotzdem ist Moderation auch eine wichtige Führungskompetenz. Die Führungskraft ist innerhalb ihrer Führungsrolle immer dann besonders als ModeratorIn gefragt, wenn sie authentisch eine allparteiliche Rolle einnehmen kann, d.h. komplett offen für den Ausgang eines Gesprächs ist und diesen nicht mit eigenen Interessen bzw. Unternehmensinteressen verbindet. Dies kann z.B. bei persönlichen Konflikten innerhalb des Teams oder zwischen Teammitgliedern der Fall sein.